HOFFMANN MDB zu IPCC-Report und Tag des Waldes: Sofortmaßnahmen Weiterbetrieb Kernkraftwerke und Tempolimit jetzt!
Der Weltklimarat IPCC warnt in seinem Synthese-Report vom 20. März 2023 deutlich wie nie zuvor vor dem Klimawandel. Der Report führt die Dringlichkeit vor Augen, mit der sofort drastische Maßnahmen ergriffen werden müssen, um das CO2 in der Atmosphäre zu verringern.
Am heutigen internationalen Tag des Waldes schließt sich Dr. Christoph Hoffmann MdB den Forderungen des IPCC an. Dr. Hoffmann ist der einzige Förster im Deutschen Bundestag, stv. Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft sowie stv. Vorsitzender des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
„Der heutige internationale Tag des Waldes steht im Zeichen des gestern veröffentlichten Berichts des Weltklimarats IPCC. Der IPCC-Report zeigt, dass das Klima sich schneller verändert als prognostiziert. Das 1,5-Grad-Ziel ist damit kaum mehr zu erreichen. Grund dafür sind die sich gegenseitig verstärkenden Effekte. So setzt beispielsweise das durch den Klimawandel bedingte Waldsterben noch mehr CO2 frei.
Angesichts der dramatischen Lage müssen wir auch in Deutschland neu denken. Der Ausstieg aus der Kohle muss für die Bundesregierung oberste Priorität haben - auch um unsere internationale Glaubwürdigkeit nicht aufs Spiel zu setzen. Wir können als Sofortmaßnahme bis zu fünf funktionsfähige Kernkraftwerke wieder ans Netz nehmen, um den Anteil der Kohleverstromung zu reduzieren. Hier muss der grüne Wirtschafts- und Klimaminister über seinen Schatten springen. Im Gegenzug sollte die FDP ein Tempolimit von 130 km/h möglich machen.
International müssen wir konsequent CO2-Zertifikate einführen, um den Ausstoß dauerhaft zu senken. Der IPCC-Bericht verweist auf Waldschutz und Aufforstung als wesentliche Mittel, um CO2 aus der Atmosphäre zu ziehen. Die effizientesten Möglichkeiten liegen dabei in Ländern mit tropischen Wäldern, in denen die CO2-Speicherpotentiale am höchsten sind. Um Gelder für internationale Aufforstungs- und Waldschutzprojekte zu mobilisieren, sollten mehr Mittel des Energie- und Klimafonds des BMWK genutzt werden. Der Fonds finanziert sich u.a. aus den Erlösen des europäischen Emissionshandels. Als Konsequenz des IPCC-Berichts sollte auch das BMZ internationalen Aufforstungs- und Waldschutzprojekten größere Priorität bei den Haushaltsausgaben zuweisen.
Eins ist jedoch klar: Wenn China und Indien ihre Pläne für rund 70 neue Kohlekraftwerke realisieren, haben wir den Kampf für den Klimaschutz verloren. Das ist die bittere Wahrheit. Die internationale Klimadiplomatie steht hier vor einer Mammutaufgabe. Doch Scheitern ist keine Option.“