HOFFMANN MDB: Afrika-Strategie hebt Partnerschaft auf neue Ebene - darf aber nur erster Schritt für umfassende Strategie der Bundesregierung sein
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) legt eine neue Afrika-Strategie vor. Sie wurde von Bundesministerin Svenja Schulze am 24. Januar im Rahmen einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt. Die neue Afrika-Strategie des BMZ ist das Ergebnis mehrmonatiger Konsultationen zwischen dem Ministerium und Expertinnen und Experten aus Afrika und Europa.
Der amtierende Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Christoph Hoffmann MdB:
„Die Afrika-Strategie des BMZ beendet die „Projektitis“ und das Klein-Klein der Kooperation mit Afrika. Sie hebt die deutsche Afrikapolitik auf eine strategische Ebene mit Weitblick. Die Strategie ist ein deutliches Signal gegenüber dem afrikanischen Kontinent: für Deutschland ist Afrika ein starker Partner auf Augenhöhe.
Die Afrika-Strategie des BMZ muss in dieser Klarheit nun auch Eingang in eine umfassende Strategie der Bundesregierung finden. Unser Partnerkontinent ist zu wichtig, als dass er zum Zankapfel zwischen einzelnen Bundesministerien werden darf. Die Fäden sollten bei einem im Kanzleramt angesiedelten Wirtschaftsbeauftragten für den afrikanischen Kontinent zusammenlaufen. Das fordert die FDP schon seit Amtsantritt der Ampel.
Es ist gut, dass afrikanische Partner mehr in ihren eigenen Initiativen unterstützt werden sollen anstatt parallel dazu deutsche Ideen zu verwirklichen. In diesem Zusammenhang unterstützt das BMZ beispielsweise die Great Green Wall. Eine stärkere Förderung dieses größten waldpolitischen Projekts der Afrikanischen Union hat die FDP bereits in der letzten Wahlperiode mit Nachdruck befürwortet.
Der Ernährungssicherung kommt zurecht großes Gewicht zu in der Strategie. Es fehlt jedoch die Erkenntnis, dass die Verbesserung des Saat- und Pflanzengutes nur mit Biotechnologie schnell gelingen kann. Der heute noch notwendige Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel kann mit mehr Innovationsoffenheit deutlich vermindert werden. Wenn wir hier nicht investieren, wird zurecht der Vorwurf kommen, warum wir den Hunger in Afrika nicht besiegen wollen.“